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Will Senioren helfen: Uwe Kowald.
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Zu jung für den Sessel
Projekt
des TuSV Bützfleth soll Senioren und junge Menschen
zusammenbringen
Anja-Carina
Riechert BÜTZFLETH. Junge und alte Menschen im Landkreis
Stade zusammenbringen, die sich gegenseitig helfen - das ist das
Ziel eines Projekts der Rheuma-Liga Niedersachsen AG Stade und
des TuSV Bützfleth. Unter dem Motto "Zu jung für
den Ohrensessel" sollen unter anderem Leihomas an Familien
und Vorleser an Seniorenwohnheime vermittelt werden. "Wir
wollen eine Datenbank aufbauen, um die Leute, die Hilfe benötigen
und diejenigen, die ehrenamtlich welche anbieten, miteinander zu
vernetzen", schildert Uwe Kowald die Idee. Er ist
Vorsitzender der Rheuma-Liga in Stade und zugleich Betreuer beim
TuSV. Kowald hat 2011 die Aktion "Fair geht vor" mit
initiiert - eine Kooperation der Rheuma-Liga und der
Fußballabteilung des TuSV Bützfleth. "Die
Bützflether Fußballer waren in der Kritik wegen
unfairen Spiels", so Kowald. Da sei die Idee entstanden für
die Zusammenarbeit des sozialen Vereins mit dem Sportverein. Im
Rahmen der Kooperation hat es im Januar das erste Benefizturnier
gegeben. Der Erlös aus Eintrittsgeld und dem Verkauf von
Speisen und Getränken kam karitativen Einrichtungen zugute.
Am 12. Januar 2013 wird es zum zweiten Mal ein Benefizturnier
geben - zugunsten des Kinder-Hospizes Sternenbrücke in
Hamburg. Das soll aber nicht alles gewesen sein. "Zu jung
für den Ohrensessel" heißt eine neue Aktion des
Kooperationsprojekts zwischen der Rheuma-Liga und den Fußballern.
Gegenseitige Hilfsangebote und Hilfegesuche aller Generationen
sind gefragt. So könnten zum Beispiel hilfsbereite Senioren
die Trikots der Fußballer waschen oder Essen für
Veranstaltungen vorbereiten, die Fußballer könnten bei
Hausentrümpelungen helfen oder Getränkekisten
schleppen. Die Hilfeangebote sollen aber nicht nur auf den
Fußballverein beschränkt bleiben. "Wir wollen
ehrenamtliche Leihomas und -opas vermitteln", sagt Kowald.
Bislang habe sich allerdings erst eine ältere Dame gemeldet.
Gesucht werden auch Menschen, die sich ehrenamtlich in
Seniorenwohnheimen engagieren wollen. "Mit den Senioren
spazieren gehen, Spiele spielen oder vorlesen", schildert
Kowald die Idee. Am 13. Oktober hatte es eine Veranstaltung im
Dorfgemeinschaftshaus in Bützfleth gegeben, um Interessierte
über das Projekt "Zu jung für den Ohrensessel"
zu informieren. 30 Interessierte waren gekommen, Kowald hätte
sich mehr Resonanz gewünscht. Mit dabei war auch das
Seniorenservicebüro des Landkreises Stade, um bereits
vorhandene Angebote darzustellen. Sylvia Pankop vom
Familienservicebüro informierte über die Qualifizierung
für ehrenamtliche Seniorenbegleiter, die es seit April im
Landkreis gibt. Bis Jahresende werden 20 Seniorenbegleiter
ausgebildet sein. Der Kurs wird von der Ländlichen
Erwachsenenbildung durchgeführt und richtet sich an Frauen
und Männer aller Altersgruppen, die Freude am Umgang mit
älteren Menschen haben und sich gern ehrenamtlich engagieren
möchten. Die Betreuer unterstützen Senioren im Haushalt
und nehmen sich Zeit zum Reden, Karten spielen, für
gemeinsame Unternehmungen oder kleine Hilfen im Haushalt.
"Nächstes Jahr werden wir außerdem eine Schulung
für ehrenamtliche Wohnberater anbieten", so Pankop. Es
geht darum, ehrenamtlich Senioren über die Möglichkeiten
der Wohnungsanpassung zu beraten, wie zum Beispiel den Einbau
einer Rampe. "Ich möchte noch mehr Senioren fürs
Ehrenamt gewinnen", sagt Sylvia Pankop. Wenn Projekte wie
das von Uwe Kowald dabei helfen könnten, sei das super.
Informationen
Wer Hilfe
benötigt oder ehrenamtlich Hilfe anbieten möchte, kann
sich bei Uwe Kowald melden, 0 41 41/ 61 11 47. Das nächste
Benefizturnier mit Musikeinlagen gibt es am Sonnabend, 12.
Januar, von 10 bis 22 Uhr in Bützfleth in der Sporthalle am
Freibad. Wer sich für die Angebote vom Seniorenservicebüro
Landkreis Stade interessiert, kann sich an Sylvia Pankop wenden,
0 41 41/ 92 77 13.
23.11.2012
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