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Am Sonnabendmorgen beim Schützenfrühstück kam auch die Politik nicht zu kurz. Foto Borchers |
Schützenfrühstück
BÜTZFLETH..
"Unser Kirchenbesuch hat geholfen, wir haben tolles
Wetter", freute sich der Präsident des Schützenverein
Bützfleth, Dieter Köhler, beim Schützenfrühstück
des 53. Schützenfestes in der Stader Ortschaft. Locker und
launig ging es im Festzelt zu. Nicht nur zum Wetter offenbarte
Bützfleths Bürgermeister Sönke Hartlef am Sonnabend
aber ganz eigene Ansichten.
"Es ist warm hier, bitte nicht so
viel von Politik", hatte der scheidende Schützenkönig
Olaf Bolz noch angemahnt. Doch ganz auf Politik wollte Bürgermeister
Hartlef dann doch nicht verzichten. Dass der Begriff Schützenfest
magische Folgen auf die Arbeit der Kommunalen Betriebe Stade (KBS)
hat, stellte Hartlef fest. Er schlug vor, dass es viermal im Jahr ein
Schützenfest geben müsste: "Ich habe Bützfleth
selten so sauber gesehen."
Doch damit nicht genug. In Stade
braucht es seiner Meinung nach keine großen Änderungen
geben: Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Hermann Ott wird
Bürgermeister, für 20 Prozent des normalen Gehalts. Die
anwesenden Kandidatinnen Kristina Kilian-Klinge (CDU) und Silvia
Nieber (SPD) hörten interessiert zu. "Einzige Bedingung:
Ott darf beim Schützenfrühstück nicht mehr
singen."
Der hatte höchstselbst zuvor nicht nur
bestätigt, dass Stade ja überall die Nase vorn habe, auch
in den Lüften. In allen Airbus-Fliegern sei ein Teil aus Stade
montiert. Er erinnerte sich auch an seine musikalische Einlage des
letzten Vorjahres: "Schuld ist nur der Bürgermeister"
(angelehnt an den alten Schlager "Schuld daran ist nur der Bossa
Nova") - damals noch an die Adresse von Ex-Bürgermeister
Andreas Rieckhof gerichtet. Da ja jetzt der erste Mann der Stadt noch
Dirk Kraska heißt, ist der aktuell auch an allem Schuld. Also
schlug Ott die ersten Takte von "Schuld ist nur der Erste
Stadtrat" an.
Auf immer eine andere Seite könnte sich
der scheidende Schützenkönig schlagen - entweder auf die
Bützflether oder die Asseler Seite. Er brauche sich nur zu
drehen. Da er den Schützenvereinen beider Orte angehört,
bekam er am Sonnabend die doppelte Jacke für den doppelten Olaf.
Hobbyschneiderin Marianne Thom hatte nämlich fachmännisch
aus zwei Schützenjacken eine gemacht, eine Hälfte rot die
andere grün.
Olaf Bolz kann, wenn es hart auf hart kommt noch
ins Kloster gehen. Am Kommersabend tags zuvor musste er bei der
Zugabe der Sport-Spiel-Spaß Gruppe zu "I will follow him",
aus dem Musical Sister Act, kräftig mitrocken. In der Kutte
versteht sich.
22.08.2011