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Schwerpunkt bei der Ortskernsanierung ist ein neu definiertes Zentrum zwischen zwei neuen Kreisverkehren. |
Startschuss für
Sanierung fällt - Programm bis 2017
Stade..
Geplant und in Workshops geredet wird seit zwei Jahren, nur umgesetzt
ist eigentlich noch nichts so richtig von der Sanierungsplanung in
Bützfleth. Ausnahme ist der längst in Betrieb genommene
Anbau an die Turnhalle, der mit 300 000 Euro aus dem Sanierungstopf
bezuschusst worden ist. 2012 soll es nun endlich losgehen mit der
Neugestaltung des Geländes vor der Schule, sagt der bei der
Stadt Stade zuständige Fachbereichsleiter Nils Jacobs.
Bei
einem Workshop wurde die Planung zur Neugestaltung des Schulplatzes
mit breiter Zustimmung aufgenommen, so Jacobs im TAGEBLATT-Gespräch.
Geplant sind neue Grünanlagen, Fußwege sowie ein Park- und
Wendeplatz für die Eltern, die die kleinen Grundschüler mit
dem Auto bringen. Es handelt sich um das Gelände, das direkt an
die Ortsdurchfahrt anschließt, vor dem abgerissenen Altbau der
Grundschule. Geschaffen werden soll dann auch eine Anbindung an die
Kirchstraße.
Im Fokus der Sanierungsplaner steht aber die
Ortsdurchfahrt selbst. Vor allem zwischen den beiden neuralgischen
Punkten, der scharfen und unübersichtlichen Kurve (bei ehemals
Köser) und der Ampelkreuzung im Zentrum (beim Penny-Markt) soll
die Ortsdurchfahrt attraktiver gestaltet werden.
Nach den
Vorstellungen der Planer sollen beide Kreuzungen durch Kreisverkehre
ersetzt werden. Das kostet nach ersten Schätzungen mindestens
eine Million Euro. Das Geld soll über Jahre angesammelt werden,
weil insgesamt über einen Zeitraum von acht Jahren rund 5,5
Millionen Euro Sanierungsmittel zur Verfügung stehen, also pro
Jahr nicht mehr als rund eine halbe Million Euro.
Zwischen diesen
beiden Kreiseln soll dann eine Verkehrszone entstehen, die zwar den
Durchgangsverkehr aufnehmen kann, gleichzeitig aber für
Verkehrsberuhigung sorgt. Das kann durch optische
Fahrbahneingrenzungen und großzügige Fahrrad- und
Fußgängerwege passieren.
Stades Stadtbaurat Kersten
Schröder-Doms ist begeistert von Versuchen, solche Zonen ohne
besondere Verkehrsregelungen oder Tempolimits quasi der freien
Entscheidung der Autofahrer zu überlassen. Verunsicherung führe
zu vorsichtigem und umsichtigem Fahrverhalten, weiß
Schröder-Doms aus "sehr erfolgreichen Versuchen" in
Holland. Das letzte Wort sei hier aber noch nicht gesprochen.
Auf
jeden Fall - so der Stadtbaurat - soll in diesem Ortskernbereich ein
neu "definiertes Zentrum für Vitalisierung" sorgen.
Das ist ja auch Hauptzielrichtung der Sanierung, die unter der
Überschrift "Förderprogramm für aktive Stadt- und
Ortsteilzentren" insbesondere etwas herunterkommende Stadtteile
wieder aufpeppen soll. Dazu gehöre natürlich auch, dass
Privateigentümer in dem Sanierungsgebiet ihre Häuser
verschönern, sagt Jacobs. Dafür gibt es aus dem
Sanierungstopf auch Zuschüsse.
Ein Eigentümer hat
bereits mit der Fassadensanierung begonnen. Ab 2012 jedenfalls wird
es an die Umsetzung der Sanierungsplanung gehen. Parallel wird es
auch noch Workshops geben, die offen für jeden interessierten
Bürger sind. (pa)
Insgesamt 5,53 Millionen Euro
sind in dem Topf des Sanierungsprogramms für aktive Stadt- und
Ortsteils für die Stader Ortschaft Bützfleth. Das Programm
läuft über acht Jahre von 2009 bis 2017. Jedes Jahr müssen
die Mittel neu beantragt werden. Feste Jahresbeträge gibt es
nicht. Die Sanierungsgelder kommen je zu einem Drittel von Bund, Land
und Stadt Stade.
16.08.2011